Ein Fall für die Gleichstellungsbeauftragte (2010-2011)




___________________________________________________________




"Wir nehmen unsere Umwelt im Wesentlichen mit Augen und Ohren wahr. Entscheidend sind dabei Licht und Schall. Licht beeinflusst unsere visuellen Erfahrungen, während Schall unsere akustischen Wahrnehmungen prägt. Ich stelle es mir lustig vor, wenn DIE Glühbirne und DER Latsprecher versuchen, miteinander zu kommunizieren. SIE beleuchtet IHN, ER beschallt SIE. Weder SIE noch ER sind aber in der Lage, die Qualitäten des Anderen zu erkennen, geschweige denn, den Anderen von den eigenen Vorzügen zu überzeugen. 

Ein Fall für die oder den Gleichstellungsbeauftragte(n)?

Ich denke nein. Vielmehr regt die künstlerische Auseinandersetzung mit diesem Phänomen dazu an, über die Natur der Sinneseindrücke zu reflektieren und fördert ein tieferes Verständnis von der Individualität bei Wahrnehmungsverhalten und -präferenzen. Es eröffnen sich gleichzeitig aber auch Möglichkeiten, genderbasierte Stereotype und Strukturen zu thematisieren oder zu hinterfragen. Solche Ansätze können aufdecken, wie alltägliche Dinge Geschlechterverhältnisse reflektieren und prägen."

(Christoph Napp-Zinn, Konz 2010)