Radical Appropriation? - Werkbeispiele

"Napp-Zinns Projekt 'Radical Appropriation?' dreht sich um die Aneignung von Kunstwerken anderer KünstlerInnen. Dabei handelt es sich um Arbeiten, die ihn primär auf Grund der formalen Qualitäten faszinieren und überzeugen. Ganz entscheidend bei diesem Aneignungsprozess ist zunächst eine sensible Analyse dieser Qualitäten und erst anschließend eine schrittweise, respektvolle Überarbeitung der Arbeit des Anderen, so dass die eigene Bildsprache sichtbar werden kann, ohne dass die Ursprünge des Anderen verloren gehen. Bei der Wahl der künstlerischen Mittel - ob Zeichnung, Malerei oder eigens von ihm dafür angefertigte sowie im Internet vorgefundene Fotografien - orientiert sich Napp-Zinn einfühlsam an seinen Vorlagen.

Aktuell plant Napp-Zinn eine Ausweitung seines Projekts in Form einer vergleichbaren Zusammenarbeit mit zwei oder drei weiteren Künstler*innen aus der Großregion. (Siehe 'Radical Appropriation? - das Projekt') Als Kunstpädagoge ermuntert er auch seine SchülerInnen zu solchen Übermalungen von Reproduktionen der Arbeiten ihrer Mitschüler*innen, um bereits von kleinauf die Auseinandersetzung mit Kunstwerken von Anderen zu wecken.

Auch die Gesellschaft für Bildende Kunst Trier e.V. unterstützt Napp-Zinns Projekt, weil sie davon überzeugt ist, dass diese Form des aufeinander Eingehens und der gegenseitigen Rücksichtnahme gerade in einer 'Me-First-Gesellschaft’ eine optimale Form des miteinander Umgehens vorlebt. Es demonstriert beispielhaft, wie selbst Künstler verschiedenster Ausrichtungen und Generationen sowie aus verschiedenen Ländern, Regionen und Sprachräumen mit anderen Personen und deren Produkten sensibel, rücksichtsvoll und dennoch selbstbewußt umgehen können."

Dr. Gabriele Lohberg, Trier 2020

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