Ich sehe was, was du nicht siehst (I), (2020 - 2021)
Jeder dreidimensionale Körper wird durch seine Abbildung als Foto, Gemälde oder Zeichnung auf deren zwei Dimensionen reduziert. Mich interessieren besonders Situationen, wenn z. B. auf einem Foto die Dreimensionalität des menschlichen Körpers auf die Zweidimensionalität seiner (hier mit Pflanzen oder Früchten) bedruckten Bekleidungstextilien trifft und damit eine komplexe Ebenenverschiebung der Wahrnehmung entsteht. (Der reale, plastische Körper fungiert als primärer, dessen Überblendung als sekundärer Träger multipler Dreidimensionalität. Die ihn umhüllende Textilie, selbst physisches 3D-Objekt, wird durch den zweidimensionalen Fotodruck von Pflanzen oder Früchten zum Träger der 2D-Informationen.)
Die Überblendung schafft zusätzlich eine optische Täuschung, die zwischen Transparenz und Opazität schwankt und die ursprüngliche 3D-Form des Körpers flächiger erscheinen lassen oder zusätzliche, virtuelle Volumina hinzufügen kann.
Das Resultat ist eine "hybridisierte" Plastizität, bei der die Grenze zwischen haptischer Realität (Körper) und medialer Illusion (Textil/Foto/Überblendung) verschwimmt, was eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Themen Körperlichkeit, Repräsentation, und visuelle Semiotik in der Kunst, Mode und Medientheorie erforderlich macht.

























